Wie CX die Content-Management-Technologien verändert hat und welche nächste Disruption mit KI bevorsteht?!

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Die heutigen Content-Management-Technologien sind nicht mehr vergleichbar mit jenen Lösungsansätzen der Anfangszeit im Web Content Management der 1990er Jahre. Moderne Systeme gehen weit über das traditionelle Content Management hinaus und spielen eine zentrale Rolle in der Verwaltung und Optimierung digitaler Kundenerlebnisse über alle Kanäle hinweg. In diesem Bereich sprechen wir zunehmend von Digital Experience Management Plattformen (DXP) anstelle von Content-Management-Systemen (CMS).

Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist die Bedeutung einer ganzheitlich ausgesteuerten Digital Customer Experience, die aus Content-Infrastrukturen Content- und Interaktionsplattformen gemacht hat, besonders im Enterprise-Bereich. Die Ausrichtung an einer optimierten Customer Experience zwingt Unternehmen dazu, ihre digitalen Strategien kontinuierlich zu überdenken und anzupassen, um eine konsistente und personalisierte Nutzererfahrung über alle Interaktionspunkte hinweg zu gewährleisten. Jüngste technologische Entwicklungen hin zu "Composable Architectures" haben die großen Systeme in modulare Service-Architekturen verwandelt, was den Projekten neue technische Möglichkeiten bietet.

Aktuelle Fortschritte im Bereich der KI-Technologien, insbesondere der Generativen KI, bringen weitere Veränderungen mit sich. Diese betreffen sowohl die Redaktions- und Management-Funktionen als auch die Frontend-Seite und eröffnen neue Möglichkeiten für verbesserte Interaktionen und eine bessere Nutzererfahrung. In diesem Artikel beleuchten wir, wie CX die Content-Technologien verändert hat und welche nächste Disruption mit KI bevorsteht.

Der Wandel der Content-Technologien im Digital Experience Management

Die ersten Web Content Management Systeme (CMS) entstanden in den 1990er Jahren, als das World Wide Web an Bedeutung gewann und der Bedarf entstand, Webinhalte effizient zu verwalten und zu veröffentlichen. Die heutigen Lösungsansätze, insbesondere im Enterprise-Bereich, sind damit nicht mehr vergleichbar. Der Lösungsmarkt ist sehr vielfältig, da es unterschiedliche Anforderungen bei Kleinst- und Kleinprojekten und bei großen Infrastrukturprojekten im Enterprise-Bereich gibt. Bei den Infrastruktur-Lösungen geht die Entwicklung immer mehr in Richtung serviceorientierter Digital Experience Plattformen, die sich durch eine Reihe alter und neuer Funktionalitäten kennzeichnen.

Historische Entwicklung - vom monolithischen Content-Prozess zur Services-Plattform

Die Entwicklung der Content-Technologien hat sich umfassend geändert. Während größere Lösungen sich in Richtung "Digital Experience Management" entwickelt haben, sind einfachere Cloud-basierte Lösungen entstanden, die das Content-Management auch für Privatpersonen und kleine Organisationen ermöglichen.

In unserer Betrachtung fokussieren wir aber vor allem auf die Entwicklungspfade der großen Lösungen, die sich grob entlang von drei Reifegrad-Stufen grob zusammenfassen lassen:

Vom Web Content Management zum Enterprise Web Content Management

Die frühen Web Content Management Systeme (WCM) der 1990er Jahre waren monolithische Systeme, die hauptsächlich dazu dienten, Webseiten zu erstellen und zu verwalten. Einige der frühen Pioniere im Bereich Web-CMS waren:

  • Microsoft Content Management Server: Eines der ersten kommerziellen Web-CMS, das 1994 auf den Markt kam und auf dem Microsoft Windows NT Server basierte.
  • Vignette: 1995 gegründet, war Vignette eines der ersten Unternehmen, die sich auf Content Management für Websites konzentrierten.
  • Interwoven: 1995 gegründet und bot eines der ersten Web Content Management Systeme an, das auf einer zentralen Datenbank basierte.
  • RedDot CMS: 1994 als eine der ersten Web Content Management Lösungen in Europa entwickelt.
  • CoreMedia: 1996 als Spin-Off der Technischen Universität Hamburg mit dem damaligen Fokus auf der Unterstützung des Redaktions- und Publikationsmanagements großer Medienportale.

Mit der Zeit entwickelten sich diese und andere Systeme zu Enterprise Web Content Management (Enterprise-WCM) Systemen weiter, die erweiterte Funktionen zur Verwaltung von Inhalten in großen Unternehmen boten. Diese Enterprise-WCM-Systeme boten umfassende Features wie granulare Rechteverwaltung, Multichannel-Auslieferung von Inhalten, Digital Asset Management (DAM) und Workflow-Management für Inhalte von der Erstellung über die Publikation bis zur De-Publikation.

In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren gewannen auch Open-Source-Web-CMS an Bedeutung, die das Konzept der Trennung von Inhaltsmanagement und Template-basierter Publikation auch für kleinere Organisationen erschwinglich machten und einen breiten Berater- und Entwicklermarkt zur Weiterentwicklung und Ausweitung der Konzepte ermöglichten.

Vom Enterprise Web Content Management zum Digital Experience Management

Die Evolution der Lösungsansätze führte auf der funktionalen Ebene zum Digital Experience Management. In einem Beitrag aus dem Jahre 2015 zu einer Darstellung von Dries Buytaert (Kopf hinter Drupal und Acquia) aus dem Jahr 2015 zeigen wir, dass der Begriff "Experiences" in diesem Kontext noch weitgehend auf die "Content-Darbietungserlebnisse" beschränkt war. Digital Experience Plattformen sollten umfassende, personalisierte Erlebnisse über alle Kanäle und Geräte hinweg bieten. Die Inhaltedarbietung ist die führende Instanz, in die verschiedene weitere Lösungen integriert werden, um ein konsistentes und nahtloses Nutzererlebnis zu schaffen.

The short of it is that Content Management Systems (CMSs) have evolved into technology platforms that manage complex, contextual digital experiences. (Quelle: Dries Buytaert)

Einige Lösungsanbieter verstanden sich bereits als "Digital Content Service Plattformen", die sich in das Experience-Management anderer Lösungen integrierten und sich auf das Content-Lifecycle-Management fokussierten. Insgesamt wurde Content zu einem Teil des ganzheitlichen Erlebnismanagements.

Entstehung moderner Composable Digital (Content) Experience Plattform

Die Einführung und Durchsetzung von Composable Architectures basierend auf den MACH-Prinzipien (Microservices, API-first, Cloud-native und Headless) führten zu einer weiteren Entwicklung. Composable Architectures ermöglichen eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Content-Plattformen für spezifische Anforderungen. Inhalte und Funktionen können einfacher neu kombiniert und konfiguriert werden, ohne das gesamte System anpassen zu müssen. Mit dem API-first- und Headless-Ansatz wurde der Backend-Redaktionsprozess stärker vom Frontend-Präsentationsprozess entkoppelt. Composable-Ansätze können sowohl als Content-Services-Konzepte dienen als auch als Integrations- und Orchestrierungsschicht im Digital Experience Management.

Abgrenzung der Content- und Lead-Daten-orientierten Digital Experience Plattformen

Im Kontext der Digital Experience Plattformen ist heute zwischen Content- und Lead-Daten-orientierten Plattformen zu unterscheiden:

  • Content-orientierte DXP: Konzentrieren sich auf die Verwaltung, Erstellung und Bereitstellung von digitalen Inhalten über verschiedene Kanäle. Kernfunktionen sind CMS, Omnichannel-Strategien, Personalisierung, Targeting und Kollaborations- und Workflow-Tools.
  • Lead-Daten-orientierte DXP: Fokussieren sich stärker auf die Erfassung, Verwaltung und Analyse von Lead- und Kundendaten zur Optimierung des Vertriebsprozesses. Kernfunktionen sind Lead-Generierung, Lead Nurturing, Lead Scoring, CRM-Integration und Analyse von Lead- und Kundendaten.

Moderne DXPs integrieren oft beide Aspekte, um sowohl Content- als auch Lead-Management-Funktionen zu vereinen. Die Gewichtung hängt jedoch von den spezifischen Geschäftsanforderungen und der Ausrichtung des Unternehmens ab (z.B. B2B vs. B2C).

Merkmale moderner Digital (Content) Experience Plattformen

Moderne Content-orientierte Digital Experience Plattformen zeichnen sich durch eine Vielzahl von Merkmalen aus, die sie von traditionellen Content-Management-Systemen abheben. Diese Plattformen bieten nicht nur erweiterte Funktionen für die Verwaltung von Inhalten, sondern auch umfassende Möglichkeiten zur Personalisierung und Integration über verschiedene Kanäle hinweg.

Im Folgenden werden die wichtigsten Merkmale solcher Lösungsansätze beschrieben:

Integrierte Omnichannel-Erlebnisse

DXPs ermöglichen die zentrale Verwaltung und Auslieferung von Inhalten über alle digitalen Kanäle und Touchpoints hinweg. Dies umfasst nicht nur Websites, sondern auch Mobile Apps, IoT-Geräte und andere digitale Plattformen. Diese integrierte Omnichannel-Fähigkeit stellt sicher, dass Kunden konsistente und nahtlose Erlebnisse über alle Interaktionspunkte hinweg erhalten. Das bedeutet, dass ein Inhalt für verschiedene Output-Kanäle konzipiert und administriert werden kann – entweder über Versionen- oder Vererbungskonzepte.

Personalisierung und Kundenfokus

Ein weiteres Merkmal moderner DXPs ist die Fähigkeit zur tiefgehenden Personalisierung. Durch die Nutzung von Kundendaten, Verhaltensanalysen und Marketing-Automatisierung können Inhalte individuell angepasst und optimiert werden. Das Management dieser Personalisierung ist ein integraler Bestandteil der Plattformen – dazu gehört die Auszeichnung und Zuordnung der Inhalte für Persona-Gruppen, Kontexte oder Situationen in der Customer Journey. Ebenso wichtig ist die Qualifizierung der Nutzer und die Zuordnung der Nutzer zu definierten Persona-Gruppen, Kontexten oder Situationen.

Erweiterter Funktionsumfang bzw. nahtlose Integration mit anderen Lösungsansätzen

Neben der reinen Content-Verwaltung bieten moderne serviceorientierte DXPs die Möglichkeit, sich im größeren, ganzheitlichen Experience-Kontext selbst oder andere Lösungsbausteine und -funktionen zu integrieren. Dies ermöglicht ein nahtloses Zusammenspiel zwischen Content und zusätzlichen Interaktionstechnologien wie E-Commerce, CRM, Portale und Collaboration-Tools. Diese umfassenden Funktionalitäten ermöglichen es Unternehmen, alle digitalen Touchpoints und Prozesse ganzheitlich zu steuern.

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Standardisierte Integration und Effizienz

Durch die Integrationsmöglichkeiten können Unternehmen Daten- und Prozesssilos aufbrechen. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen und ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Systemen.

Offene, skalierbare Architektur

Moderne DXPs basieren auf offenen APIs und Microservices, die eine flexible Integration und Skalierung ermöglichen. Diese offene Architektur bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Plattformen bedarfsgerecht zu erweitern und neue Technologien schnell zu integrieren.

Aufteilung des Lösungsmarktes in einfache und komplexe Content-Technologien

Der Markt für Content-Management-Lösungen hat sich zunehmend ausdifferenziert und lässt sich grob in zwei Kategorien einteilen: einfache, auf Content Management fokussierte Systeme und komplexe, composable Infrastruktur-Lösungen für den Enterprise-Bereich. Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen der verschiedenen Marktsegmente widerspiegelt.

Einfache Content-Management-Systeme (CMS) sind weiterhin relevant und nützlich für kleine bis mittelgroße Projekte, die keine umfangreichen Integrationen oder hohe Skalierbarkeit erfordern. Diese Systeme konzentrieren sich auf die Kernfunktionen des Content Managements und bieten eine benutzerfreundliche Oberfläche für die Erstellung und Verwaltung von Inhalten.

Auf der anderen Seite stehen die komplexen, composable Infrastruktur-Lösungen, die insbesondere für große Unternehmen und umfangreiche digitale Strategien geeignet sind. Diese Lösungen basieren auf einer modularen Architektur und ermöglichen es Unternehmen, verschiedene Komponenten flexibel zu integrieren und zu skalieren. Sie bieten erweiterte Funktionen wie E-Commerce, CRM-Integration, Marketing-Automatisierung und tiefgehende Personalisierungsmöglichkeiten. Diese Plattformen sind darauf ausgelegt, umfangreiche und komplexe digitale Ökosysteme zu unterstützen, die eine nahtlose Integration und effiziente Verwaltung erfordern.

Die Entscheidung für eine einfache CMS-Lösung oder eine komplexe, composable DXP hängt stark von den spezifischen Anforderungen und Zielen eines Unternehmens ab. Während einfache CMS-Systeme schnell und kosteneffizient implementiert werden können, bieten composable DXPs die Flexibilität und Skalierbarkeit, die große Unternehmen für ihre umfassenden digitalen Strategien benötigen.

Rolle der KI im modernen Digital Experience Management

Die Entwicklungen im Bereich der KI und insbesondere der Generativen KI greifen auch in den Bereich des Content- und Digital Experience Managements ein. In vielfacher Weise bringen sie Veränderungen sowohl für die Arbeit der Content-Redaktion und Content-Administration als auch für die Möglichkeiten bei der Aussteuerung und Orchestrierung der digitalen Kundenreise und digitalen Erlebnismomente.

Im folgenden Abschnitt tauchen wir in diese Veränderungen ein, wohl wissend, dass wir da noch lange nicht am Ende sind, und versuchen die Ansatzpunkte und Potenziale der neuen KI-Möglichkeiten für das Digital Experience Management zu skizzieren.

Wichtige KI-Entwicklungen im Kontext des Digital Experience Management

Künstliche Intelligenz (KI) umfasst Technologien und Algorithmen, die es Computern ermöglichen, Aufgaben zu erfüllen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dies schließt maschinelles Lernen, Datenanalyse und natürliche Sprachverarbeitung ein. Im Zusammenspiel mit den Entwicklungen im Bereich des Digital Experience Management sind dabei folgende KI-Entwicklungen wichtig:

  1. Generative KI: Generative KI umfasst Algorithmen, die in der Lage sind, neue Inhalte wie Texte, Bilder, Musik oder sogar Videos zu erstellen. Diese Technologie nutzt neuronale Netze, um aus bestehenden Daten neue, originale Werke zu generieren. Im Digital Experience Management kann Generative KI verwendet werden, um Inhalte zu analysieren, zu klassifizieren und auch zu "generieren". Die Generierung von Inhalten kann genutzt werden, um personalisierte Inhalte für Nutzer*innen zu erstellen, die auf deren Präferenzen und Verhaltensmuster basieren.

  2. Analytical KI: Analytical KI bezieht sich auf Technologien, die große Datenmengen analysieren, Muster erkennen und wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Diese Form der KI wird verwendet, um Nutzerverhalten zu analysieren, Trends zu identifizieren und datengestützte Entscheidungen zu treffen. Im Kontext des Digital Experience Management ermöglicht Analytical KI es Unternehmen, das Nutzerverhalten in Echtzeit besser zu verstehen und gezielte Inhalte und Interaktionsangebote passend zu den Nutzerkontexten auszuspielen.

  3. Predictive Analytics: Predictive Analytics ist eine spezielle Anwendung der Analytical KI, die darauf abzielt, zukünftige Ereignisse und Verhaltensweisen vorherzusagen. Durch die Analyse historischer Daten und die Nutzung maschineller Lernalgorithmen können Unternehmen Vorhersagen über das zukünftige Verhalten ihrer Nutzer treffen. Dies hilft dabei, Inhalte und Interaktionsangebote bestmöglich auf die prognostizierten Erwartungen und Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.

  4. Conversational KI: Conversational KI umfasst Technologien, die natürliche Sprachverarbeitung und maschinelles Lernen nutzen, um menschenähnliche Interaktionen mit Nutzern zu ermöglichen. Klassischerweise geht es hierbei um Chatbots, aber auch um interaktive Suchanwendungen, die in der Lage sind, auf Anfragen in natürlicher Sprache zu reagieren und kontextrelevante Antworten zu geben. Im Digital Experience Management kann Conversational KI den Interaktionsfluss dynamischer gestalten und direkt auf den Nutzer abgestimmt werden.

Diese verschiedenen Ansätze der Künstlichen Intelligenz spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung moderner digitaler Erlebnisse. Generative KI ermöglicht die Erstellung individueller Inhalte, Analytical KI liefert tiefgehende Einblicke in das Nutzerverhalten, Predictive Analytics erlaubt proaktive Maßnahmen, und Conversational KI verbessert die Interaktion und den Service. Gemeinsam tragen diese Technologien dazu bei, digitale Erlebnisse zu personalisieren, zu optimieren und insgesamt zu verbessern.

Strategische Möglichkeiten der KI für die Optimierung im Digital (Content) Experience Management

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in das Digital Experience Management bringt verschiedene strategische Möglichkeiten ins Spiel, mit denen Unternehmen die Interaktionen und Kundenreisen neu bzw. besser ausgestalten und orchestrieren können.

Folgende Ansatzpunkte sehen wir, die die aktuellen Entwicklungen prägen werden:

  1. Mehr Personalisierung und angepasste Information an den Touchpoints: Dank der fortschrittlichen Datenanalyse und maschinellen Lernverfahren ermöglicht KI eine tiefgreifende Personalisierung der digitalen Erlebnisse. Inhalte und Informationen können individuell auf die Bedürfnisse, Vorlieben und Verhaltensmuster der Nutzer abgestimmt werden. Dies bedeutet, dass jede Interaktion an den verschiedenen Touchpoints entlang der Kundenreise spezifisch zugeschnitten werden kann, was zu einer höheren Relevanz und Zufriedenheit führt.

  2. Mehr dynamische Konversation und weniger statische Information: Die Nutzung von Conversational KI im Rahmen von Chatbots oder interaktiven Suchanwendungen fördert eine dynamischere und interaktivere Kommunikation. Statt statisch vorgegebener Journeys oder umständlicher Such-Antwort-Interaktionen wird eine natürlich-sprachliche Interaktion und Benutzerführung ermöglicht, was insgesamt einen dynamischeren Interaktionsfluss mit den Angeboten schafft.

  3. Mehr Omni-Channel-Führung in der Kundenreise: KI ermöglicht eine nahtlose und konsistente Nutzererfahrung über verschiedene Kanäle hinweg. Analytische und prädiktive Technologien können den Nutzungskontext analysieren und alternative Kundenreisen vorschlagen, bei denen die Interaktionen nahtlos über verschiedene Plattformen ohne Informationsverluste oder Brüche in der Kundenreise realisiert werden. Die Fähigkeit von KI, Daten aus unterschiedlichen Quellen zu integrieren und zu analysieren, unterstützt eine kohärente Omni-Channel-Strategie, die die gesamte Kundenreise optimiert.

  4. Mehr Automatisierung von Prozessen im Hintergrund: KI-basierte Automatisierungen können viele Hintergrundprozesse, die für ein reibungsloses Digital Experience Management notwendig sind, optimieren. Von der Content-Erstellung und -Verwaltung über die Segmentierung und Zielgruppenanalyse bis hin zur Interaktionssteuerung – KI kann viele dieser Aufgaben automatisiert erledigen. Dies wird sowohl die Arbeit im Content-Management als auch die Orchestrierung und Interaktionssteuerung der Kundenreise extrem verändern.

Visionäre Entwicklungen im Content- &  Digital-Experience-Management durch den Einsatz von KI

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Content- & Digital-Experience-Management hat das Potenzial, weitreichende Veränderungen mit sich zu bringen. Sowohl für die Content-Redaktion, das Plattform-Management als auch die realisierbaren Content- und Digital-Experiences sind durch den Einsatz von KI verschiedene Verbesserungen mit Blick auf die Prozessergebnisse wie auch die Effektivität und Effizienz der Prozesse denkbar. Im Folgenden haben wir ein paar Visionen für die zukünftige Gestaltung des Content- und Digital Experience Managements skizziert:

Veränderungen beim Redaktions- und Content-Management

Die größten greifbaren Veränderungen wird die KI wohl im Bereich des Redaktions- und Content-Managements bringen. Folgende Aspekte stehen dabei zur Diskussion:

  • Intelligente Redaktionsassistenz: Redakteur*innen könnten durch KI-basierte Assistenzsysteme unterstützt werden, die Vorschläge zur Verbesserung von Inhalten, Stil und Tonalität liefern. Diese Systeme könnten auch potenzielle Trends und relevante Themen voraussagen, um den Content strategisch zu planen.
  • Automatisierte Übersetzungen und Lokalisierungen: KI könnte den Prozess der Übersetzung und Lokalisierung von Inhalten drastisch verbessern. Dies würde nicht nur die Geschwindigkeit erhöhen, sondern auch die kulturelle Relevanz und Genauigkeit der Inhalte gewährleisten.
  • Qualitätssicherung und Korrektur: KI könnte Rechtschreib- und Grammatikfehler erkennen und korrigieren, stilistische Verbesserungen vorschlagen und die inhaltliche Struktur optimieren. Dadurch wird sichergestellt, dass Inhalte nicht nur fehlerfrei, sondern auch ansprechend und gut strukturiert sind.
  • Automatische Ergänzung von Metadaten: KI könnte Bilder und Texte analysieren und mit passenden Schlüsselwörtern und Metadaten versehen, was die Verwaltung und Auffindbarkeit von Inhalten erleichtert.
  • Automatisierte Inhaltserstellung und -optimierung: Während KI-Systeme technisch in der Lage sein könnten, vollständig autonome Content-Erstellungsprozesse zu entwickeln, bleibt dieser Ansatz kritisch zu hinterfragen. Eine rein maschinell generierte Inhaltserstellung könnte zwar basierend auf Datenanalysen und Nutzerverhalten selbstständig Inhalte generieren, doch die Qualität, Kreativität und emotionale Tiefe solcher Inhalte könnten hinter menschlicher Redaktion zurückbleiben.

Veränderungen beim Plattform- und Interaktionsmanagement

Auch im Bereich der Verwaltung der digitalen Plattformen bietet der Einsatz von KI verschiedene denkbare Veränderungen:

  • Dynamische Plattformanpassung: Zukünftige Digital Experience Plattformen könnten KI nutzen, um sich dynamisch an Nutzerbedürfnisse anzupassen. Dies könnte durch kontinuierliches Lernen aus Interaktionen und Daten erfolgen, wodurch die Plattformen immer personalisierter und benutzerfreundlicher werden.
  • Echtzeit-Interaktionssteuerung: KI könnte die Steuerung von Nutzerinteraktionen in Echtzeit übernehmen. Dies würde bedeuten, dass die Plattformen auf Nutzereingaben sofort reagieren und die Interaktion basierend auf vorhergesagten Bedürfnissen und Präferenzen anpassen können.
  • Optimierung der Plattform- und Interaktionsstrukturen: KI könnte genutzt werden, um Plattformen und Interaktionen basierend auf spezifischen Unternehmenszielen zu optimieren. Dies könnte die Erhöhung der Nutzungsdurchdringung von Content, die Verbesserung der Lead-Generierung oder die Steigerung von Abverkäufen umfassen. Durch die Analyse von Nutzerdaten und die Implementierung gezielter Strategien können Unternehmen ihre digitalen Zielsetzungen effizienter erreichen.
  • Erweiterte Sicherheitsfunktionen: KI könnte genutzt werden, um Sicherheitsbedrohungen in Echtzeit zu erkennen und abzuwehren. Dies würde den Schutz sensibler Nutzerdaten verbessern und das Vertrauen in digitale Plattformen stärken.

Veränderungen in Bezug auf mögliche neue Content-bezogene Erlebniskonzepte

Zu guter Letzt bietet das Zusammenspiel von Content-Plattformen und KI auch spannende Ansatzpunkte für neue Content-bezogene Erlebniskonzepte in der Customer Journey. Hierbei sind folgende Entwicklungen für das eine oder andere Projekt vorstellbar:

  • Konversationale Suche: KI könnte natürlich-sprachliche Suchfunktionen ermöglichen, die es Nutzer*innen erlauben, in natürlicher Sprache mit der Suchmaschine zu interagieren. Dies würde die Benutzerfreundlichkeit erheblich verbessern und die Suche nach relevanten Inhalten effizienter gestalten.
  • Hyper-Personalisierte Erlebnisse: KI könnte hyper-personalisierte Erlebnisse schaffen, die über die heutigen Personalisierungsstrategien hinausgehen. Dies könnte durch eine tiefgehende Analyse von Nutzerdaten und Verhaltensmustern erreicht werden, um individuell maßgeschneiderte Inhalte und Interaktionen zu bieten.
  • Immersive und interaktive Erlebnisse: Mit der fortschreitenden Entwicklung von KI könnten immersive und interaktive Erlebnisse entstehen, die die Grenzen zwischen digitaler und physischer Welt verwischen. Dies könnte durch die Integration von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in die Digital Experience Plattformen ermöglicht werden.
  • Prädiktive Nutzerführung: KI könnte prädiktive Nutzerführung bieten, indem sie zukünftige Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Nutzer vorhersagt und entsprechende Inhalte und Interaktionen proaktiv bereitstellt. Dies würde zu einer nahtlosen und intuitiven Nutzererfahrung führen.

Fazit: Zukunftsperspektiven und strategische Implikationen für das Content- & Digital Experience Management

Die rasante Entwicklung im Bereich der Content-Management-Technologien und Digital Experience Management Plattformen (DXP) zeigt, dass diese Systeme heute weit über ihre ursprünglichen Funktionen hinausgewachsen sind. Von ihren Anfängen als monolithische Web Content Management Systeme in den 1990er Jahren haben sie sich zu hochkomplexen, modularen und serviceorientierten Plattformen entwickelt, die eine zentrale Rolle in der Verwaltung und Optimierung digitaler Kundenerlebnisse über alle Kanäle hinweg spielen.

Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist die zunehmende Bedeutung einer ganzheitlich ausgesteuerten Digital Customer Experience. Diese hat die traditionellen Content-Management-Systeme in vielseitige Digital Experience Plattformen verwandelt, die den Unternehmen helfen, eine konsistente und personalisierte Nutzererfahrung zu gewährleisten. Die Einführung von Composable Architectures hat diese Plattformen noch flexibler und anpassungsfähiger gemacht, was besonders für umfangreiche digitale Strategien im Enterprise-Bereich von Bedeutung ist.

Künstliche Intelligenz (KI) bringt eine neue Dimension in das Content- und Digital Experience Management. KI-Technologien, insbesondere Generative KI, Analytical KI, Predictive Analytics und Conversational KI, bieten immense Möglichkeiten zur Verbesserung der Content-Erstellung, -Verwaltung und -Auslieferung. Diese Technologien können nicht nur die Effizienz der Prozesse steigern, sondern auch die Qualität und Personalisierung der Inhalte erheblich verbessern.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Zusammenspiel von Content-Plattformen und KI spannende neue Möglichkeiten und Veränderungen sowohl für das Redaktions-Management, das Plattform-Management als auch die Erlebniskonzepte in der Customer Journey bringen wird. Unternehmen müssen die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und strategisch in ihre Digitalisierungsstrategien einbeziehen. Denn die Zukunft des Content- und Digital Experience Managements ist eng mit der fortschreitenden Integration von KI verbunden, und es wird spannend sein zu sehen, welche weiteren Innovationen dieser dynamische Bereich noch hervorbringen wird.

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